Ich sage NAMASTE

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Sie sind neugierig geworden?

Hier verrate ich ein wenig über meine Wurzeln. Damit Sie ein wenig Persönliches über den “Ölmann” erfahren.

INDIAN SADHU PERFORMING NAMASTE von Claude RenaultNamaste heisst in meiner Heimat Indien so viel wie “Verehrung Dir”  – eine Grußgeste, die ausdrückt, dass man seinem Gegenüber Ehre entgegenbringt.

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Ungefähr so kam ich vor nunmehr 13 Jahren in Europa an, und ich darf sagen, ich kam aus einer anderen Welt. Aufgewachsen in einer Brahmanenfamilie, war ich als fünftes Kind meiner geliebten Mama Chaijee im Tempel zur Welt gekommen. Das war ja auch nicht gerade weit weg, denn der hauseigene Familientempel, der seit Generationen im Besitz der Familie Mathur ist, liegt in meiner Heimatstadt R.S. Pura gleich hinter unserem Haus.

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Nicht nur aufgrund dieses besonderen Geburtsortes, sondern auch, weil es meinen Eltern immer ein Anliegen war, mir besondere Werte zu vermitteln, war es bald mein sehnlichster Wunsch, ein “Saddhu” zu werden. Ich ging also, wohlbemerkt nachdem ich eine ordentliche Schulkarriere durchlaufen hatte,mit knapp 16 also – ich besuchte damals bereits das College in Jammu) in ein Kloster in Haredwar, wo ich sechs besonders wichtige Jahre meines Lebens verbringen durfte. Schon auf meinen vielen Amarnadh Yatra Pilgerreisen in den Himalaya hatte ich meinen geliebten GURUJEE, meinen spirituellen Lehrer kennen gelernt.
In meiner Zeit im Kloster, darunter zwei Jahre als “Adept” unter den Ascheheiligen Shivas, lernte ich mein Handwerk, auf das ich bis heute zurückgreife.Ich spreche hier also nicht nur von Wissen über die hierzulande bekannte und praktizierte Ayurveda Massage. Gewiss … ich habe meinen Guru täglich massiert, aber Damen… viele meiner Kundinnen werden nun schmunzeln… DAMEN massieren, das wäre mir wohl im Traum nicht eingefallen. Ich lernte Kräuterwissen, Ayurvedaküche, spirituelles Wissen, Mantras, Yantras, Yoga, Pranayama, singen, beten, Meditation.

Steintürme

Doch das allerwertvollste Wissen, das ich in jener Zeit erworben habe, ist die Fähigkeit des Vertrauens auf meine Fähigkeit, zu spüren. Spüren, wahrnehmen, was IST. Grenzen erkennen, sich dem Hier und Jetzt öffnen, Möglichkeiten wahrnehmen, vertrauen auf Gott, Gott in mir wahrnehmen, in meinem Gegenüber. Das Wesentliche wahrnehmen und meinen Wahrnehmungen entsprechend handeln.Darauf baue ich bis heute, und bin meinem Lehrer, meinen Lehrern dankbar. Warum ich nicht in Haredwar geblieben bin ist eine längere Geschichte, und wird an anderem Ort erzählt. Warum ich nach Europa kam? Ich sage, es war Schicksal.

Ajay panditjee

Als ich 2002 als Ayurveda-Koch mit Arbeitsvisum nach Europa kam, hatte ich tatsächlich nicht vor, zu bleiben. Doch alles kam anders, wie so oft im Leben. Wohl auch, dass ich meine jetzige Frau, Martina Mathur, bereits am ersten Tag meines Aufenthalts kennen lernte. Meine Zukunft war  eben hier, hier in Österreich vorgesehen. Ich sollte das traditionelle Wissen meiner Heimat in Österreich anwenden dürfen, in diesem “westlichen” Leben voller materiellem Überfluss neue Wurzeln schlagen, eine Firma gründen, heiraten, 2 süsse Kinder haben, ein Haus… viele liebe und besondere Menschen kennen lernen…

Für all das bin ich eigentlich jeden Tag dankbar! Und… alle diejenigen, die mich persönlich kennen gelernt haben, wissen es: auch wenn ich ein Heiliger, ein “Saint” werden wollte, und vielleicht das Zeug dazu hatte, ich bin ein ganz normaler Mensch!

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